Marion Rosen
Marion Rosen wurde 1914 in Nürnberg geboren und starb 2012 in Berkeley/Kalifornien.
1936 lernte sie in München Lucy Heyer kennen, die Frau des Psychotherapeuten und C.-G.-Jung-Schülers Gustav Heyer. Frau Heyer praktizierte Massagetechnik und Atemarbeit, und gab begleitend zur Psychotherapie ihres Mannes seinen Patienten atemtherapeutische Behandlungen. Das Ehepaar Heyer hatte erkannt, dass ein körperorientierter Zugang es den Patienten erleichterte, ihre Gefühle wahrzunehmen und dadurch der psychotherapeutische Prozess schneller vorangebracht werden konnte. Marion Rosen arbeitete zwei Jahre lang als Volontärin mit Frau Heyer zusammen.
Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde das Leben in Deutschland für sie zunehmend schwierig. In Hamburg erlebte sie am 9. November 1938 die „Reichskristallnacht“ und floh kurz darauf mit ihrer Schwester nach Schweden. Dort wartete sie eineinhalb Jahre lang auf die Bewilligung ihres Visums für die USA und machte in dieser Zeit eine Ausbildung zur Physiotherapeutin.
1940 emigrierte Marion Rosen nach Kalifornien, USA. In Berkeley arbeitete sie viele Jahre als Physiotherapeutin im Krankenhaus und später in eigener Praxis.
Das bei Lucy Heyer Erlernte floss in ihre Behandlungen mit ein. Ihre jahrzehntelange Erfahrung mit Patienten ließ sie zu der Überzeugung kommen, dass ein Zusammenhang zwischen Atemmuster, Muskelverspannung und dem Unterdrücken von Gefühlen besteht. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte sie ihre Methode – eine behutsame Lösung von Muskelverspannungen mit dem Ziel, unterdrückte Gefühle zuzulassen und überflüssige Anspannung aufzugeben.
Später begann sie ihre Methode an Studenten weiterzugeben, was 1983 zur Gründung des „Rosen Institute“ in Berkeley, USA führte. Es schützt und erhält die Qualität und Standards der Rosen-Methode.
Auf Anregung von Marion Rosen, der es ein Anliegen war, ihre Methode zurück nach Deutschland zu bringen, gründete Juliane Maria Knoop 1992 das „Deutsche Zentrum Rosen-Methode“ in Bühl/Baden.
Die Rosen-Methode hat inzwischen international weite Verbreitung gefunden. Es gibt, außer in den USA und Deutschland, auch Schulen und Praktizierende in der Schweiz und in Österreich, in Frankreich, Spanien und England, in allen skandinavischen Ländern, sowie in Australien, Kanada, Russland, Bosnien-Herzegowina und in der Türkei.